Menschenräume - Human's Spaces
Fre 23.09.16
- Son 25.09.16

19:00h

 

Mensch ohne Raum ist nicht denkbar. Der erste Raum ein Bauch, dann vielleicht der Brutkasten, das Kinderbett, viele Räume das ganze Leben hindurch, private Räume, öffentliche Räume, Phantasieräume, zum Schluss der Sarg oder die Urne. Mensch schafft und begrenzt Räume. Alles was man lebt und erlebt, auch die Phantasie, hat immer mit Raum zu tun. Raum ist fundamentale physische sowie philosophische Kategorie.

Die Ausstellung MENSCHENRÄUME ist nach FAMILIE MENSCH (2012), MENSCH UND ARBEIT (2014), das dritte Projekt des Kunstvereins 68elf Köln, das auf einer Auseinandersetzung mit Edward Steichens „The Family of Man“ gründet. Steichens humanistische Grundauffassung und sein Versuch, mit Fotografie eine Gesamtsicht auf die menschliche Existenz zu leisten, sind gedanklicher Hintergrund für unsere Konzeption.

Die Besonderheit der diesjährigen Präsentation: Alle jurierten Arbeiten werden als Beamerpräsentation und als Buch gezeigt. Die Projektionsflächen befinden sich auf dem Kunstgelände Odonien, dem bekannten Kölner Veranstaltungsort des Künstlers Odo Rumpf. Wir werden auf zwei großformatige Leinwände (in- und outdoor) projizieren, umrahmt von der außergewöhnlichen Landschaft aus Zivilisationsschrott, Rostskulpturen und Autowracks, einem ganz besonderen „Menschenraum“.

Termine: 23., 24. und 25.9. von 19:00 - 22:00Uhr.

Es erscheint ein Buch. Es hat 222 Seiten im Format 29,7 x 21 cm, Paperback

Wir danken den Unterstützern: Kulturamt der Stadt Köln, GAG Köln

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A human without space is not conceivable. The first space a belly, then maybe the incubator, the cot, there are many spaces in someone’s whole life , private rooms, public rooms, imaginated rooms, in the end the coffin or the urn. Humans create and limit rooms. Everything you live and experience, also the imagination, always deals with space. Space is a basic physical as well as a philosophical category.


What’s special about this year’s exhibition? The chosen works are going to be presented as a projector presentation. It will take place at an art area called “Odonien”, the well-known place of event created by the artist Odo Rumpf. We will be able to project the works on two or even three big screens, located in the extraordinary scene of civilization trash, rust sculptures an carwracks – it is itself a very special place.

The exhibition “Human’s Spaces“ is the third project of the art association 68elf, Cologne that is based on a discussion with Edward Steichen's exhibition project “The Family of Man“. Steichens understanding of humanism and his attempt to perform an overall view of the human existence with photography is the intellectual background of our concept.

The event is part of the “International Photoscene 2016” which takes place at the same time as “photokina” and it will be advertised in their catalogue (analogue and digital) and on their website.

It will be also open on Saturday 24th and Sunday 25th from 7p.m. to 10 p.m.

www.68elf.de

 

 


The Theatre of Real Life Vol. 8

6-monatiges Seminar von Wolfgang Zurborn an der Lichtblick School
April - September 2015

 

 

 

mit Arbeiten von:
Uschi Becker, Thomas Böckenförde, Anja Grauenhorst,
Mona Grünewald, Horst Hazfeld, Marianne Langen,
Andreas Pflaum, Pina Pupo, Liz Rüland

 

„Nicht der Schrift- sondern der Photographieunkundige wird der Analphabet der Zukunft sein." Das hat Walter Benjamin schon Anfang des letzten Jahrhunderts erkannt. Erstaunlicherweise wird aber fast hundert Jahre danach in den Schulen immer noch der ausschließliche Fokus auf die Lehre der Text- und nicht auf die der Bildsprache gelegt. Dem permanenten Einfluss der Bilderwelten im alltäglichen Leben ist der moderne Mensch meist recht hilflos ausgeliefert, da er selten gelernt hat, die visuellen Wirkungen zu hinterfragen.

Fotografien können äußerst komplexe persönliche Beziehungen zu unserem Lebensumfeld darstellen, wenn sie sich emanzipieren von einer dem Text dienenden Haltung. Die vorherrschende Rolle der Bilder besteht in unserer Kultur leider immer noch darin, Begriffe zu illustrieren oder Ideologien zu manifestieren. Auch bei anspruchsvollen Diskussionen über fotografische Arbeiten wird fast ausschließlich über das Thema gesprochen und fast nie über die Bilder selbst. Die besonderen Qualitäten von Fotografien liegen aber sehr oft jenseits einer Logik der Begrifflichkeit oder einer wissenschaftlichen Systematik.

In dem Seminar The Theatre of Real Life von Wolfgang Zurborn an der Lichtblick School haben die Teilnehmer/Innen sehr persönliche Sichten auf ihre Lebenswelten entwickelt und die Fotografie dabei als Medium genutzt, um Neuland zu erforschen. Der Akt des Fotografierens war dabei meist ein sehr intuitiver und oft auch experimenteller Prozess, bei dem Einblicke in den Alltag jenseits der klassischen Bildkonventionen entstanden sind. Das Editieren der Fotografien erfordert dagegen einen sehr bewussten und analytischen Umgang mit dem Bildmaterial, um es für den Betrachter lesbar zu machen.